Schon seit Wochen liegen Spekulatius, Lebkuchen und Adventskalender in den Regalen und die Weihnachtsmärkte locken mit Punsch. Während wir auf weiße Weihnachten hoffen, wird auf der anderen Seite der Erdkugel zu Weihnachten am Strand gegrillt.
Weihnachtsmarkt und Adventskalender in Deutschland
In westlichen Ländern beginnt das Fest der Liebe am Heiligen Abend. Unzählige Geschenke liegen unter dem Christbaum und nur wenige erinnern sich noch an die alten Bräuche um das religiöse Fest: Der immergrüne Baum steht für das erwachende Leben, die Kerzen symbolisieren die Wiederkehr des Lichts in der dunklen Jahreszeit. Im süddeutschen Raum bringt das Christkind die Geschenke, von Amerika aus hat sich die Idee des Weihnachtsmannes ausgebreitet. Und wenn die erste Kerze am Adventskranz brennt, ist Heiligabend nicht mehr fern. Um seinen Kindern die Wartezeit auf Weihnachten zu verkürzen, baute ein Hamburger Theologe schon im 19. Jahrhundert den ersten Lichterbogen mit 19 kleinen und 4 großen Kerzen für Werk- und Sonntage. Auch die ersten Adventskalender mit religiösen Bildchen waren eine reine Zählhilfe. Die heute bekannten Varianten mit Türchen und Geschenken von Schokolade bis Spielzeug kamen in den Fünfziger Jahren auf den Markt.
Weihnachtsbräuche in Europa
In den Niederlanden bringt der Sinterklaas mit seinem Gehilfen Zwarter Piet schon am 6. Dezember die Geschenke. So wird Nikolaus groß gefeiert und die eigentlichen Weihnachtstage gemütlich im Kreise der Familie verbracht. In Polen beginnt das Weihnachtsessen am 24. Dezember, wenn der erste Stern am Himmel steht. Für unerwartete Gäste gibt es ein zusätzliches Gedeck, für jeden liegt eine Oblate bereit. Vor dem Essen teilt jeder sein Gebäckstück mit jedem Familienmitglied und wünscht dabei alles Gute für das nächste Jahr. Die russisch-orthodoxe Kirche in Russland feiert Christi Geburt nach dem Julianischen Kalender erst am 7. Januar, Geschenke gibt es am Neujahrstag, der hier am 11. Januar begangen wird. Dann bringt Väterchen Frost mit seiner Gehilfin Schneeflocke die Gaben. Auch in Spanien ist traditionell erst am 6. Januar Bescherung, denn an diesem Tag bringen dem Glauben nach die Heiligen Drei Könige die Gaben. Heute feiern viele Spanier zusätzlich am 24. Dezember Weihnachten. Zum Fest der Unschuldigen Kinder am 28. Dezember ist es üblich, andere hereinzulegen, wie bei uns am 1. April.
In kurzen Hosen unterm Christbaum
Während wir auf weiße Weihnachten hoffen, feiern die Australier am Strand traditionelle Christmas-Grillpartys. Einwanderer brachten den Brauch der geschmückten Tanne mit und im Hochsommer werden Plastikbäume mit Kunstschnee dekoriert. Die Geschenke stammen vom Weihnachtsmann, wie in den USA ist traditionell am Morgen des 25. Dezember Bescherung. In Amerika heißt der Gabenbringer Santa Clause und saust mit seinem Rentierschlitten durch die Heilige Nacht. Die Kinder glauben, dass der weißbärtige Mann durch den Kamin in die Häuser gelangt und ihre aufgehängten Strümpfe mit Geschenken füllt.
In Asien ist das Christentum nur wenig verbreitet und doch wird auch hier inzwischen weihnachtlich geschmückt. Sterne, Rentierschlitten und bunte Kugeln leuchten in Kuala Lumpur oder Bangkok um die Wette, bei sommerlichen Temperaturen hängen weiße Sterne an den Palmen und Santa Clause spaziert mit seinen Weihnachtselfen durch die riesigen Malls.
Die Heimat des Weihnachtsmanns
Im lappländischen Rovaniemi direkt am Polarkreis ist der Weihnachtsmann zu Hause und nimmt im Santa Clause Village die Wünsche der kleinen und großen Besucher persönlich entgegen. Offizielle Santa-Grüße werden aus dem Postamt in alle Welt verschickt, in der Elfwerkstatt dürfen Kinder den kleinen Kobolden helfen. Mit dem Rentierschlitten oder Schneemobil geht es in die finnische Winterlandschaft hinaus und bei gutem Wetter gibt es auf Huskytouren das Nordlicht zu sehen. In Finnlands alter Hauptstadt wird seit über 700 Jahren der Weihnachtsfriede verkündet, in Helsinki gibt es stylische Weihnachtsmärkte des finnischen Designverbands. In Deutschland werden finnische Spezialitäten von Lachs bis Glögi mit traditioneller, lappländischer Grillhütte auf eigenen Weihnachtsmärkten in Hannover, Leipzig und Stuttgart serviert.
Zeigt das Foto zu Beginn des Artikels den Weihnachtsbaum in Dortmund? Ich fahre in zwei Wochen dorthin und werde natürlich auch diesen Weihnachtsmarkt besuchen. Kannst du mir sagen, ob es auch ein Rahmenprogramm dort gibt, zum Beispiel dass dort Chöre singen?
Liebe Andrea, ja genau! Das Foto entstand zwar vor einigen Jahren, als richtig schöner Schnee lag in Dortmund, aber der riesige Baum steht natürlich auch in diesem Jahr wieder mitten in der Stadt. Es gibt auch ein Show-Programm, die aktuellen Events findest Du hier: http://www.dortmunderweihnachtsmarkt.de/show-programm/. Viel Spaß in Dortmund :)
Cool – ich liebe den kitschigen Weihnachtsschmuck in Asien! Einfach super bei 30 Grad! Schöne Eindrücke. Lg Luisa
Ich auch! Nach Weihnachten gehts für uns auch wieder nach Asien. Mal sehen, ob noch geschmückt ist :)
Das Weihnachtsmanndorf ist ein Traumziel von mir – das muss so wunderschön sein! Liebe Grüße und schönes Fest an alle! Sabrina
Dir auch ein schönes Fest und einen guten Rutsch!