Wenn die Lese vorbei ist und sich das Weinlaub goldgelb färbt ist für mich die schönste Zeit für einen Kurzurlaub im Weingebiet. In diesem Jahr war ich im Rheingau unterwegs und habe aussichtsreiche Wanderungen unternommen, tolle Weine probiert und den neuen Wellnessbereich im Nägler’s Fine Lounge Hotel ausprobiert. (Werbung, da Einladung)

Kurzurlaub Rheingau Tag 1:

16 Uhr: RheinWeinWelt Rüdesheim

Der Rheingau ist aus dem Ruhrgebiet schnell erreicht und wir fahren gemütlich den Rhein hinunter bis ins beliebte Städtchen Rüdesheim. Hier bietet die RheinWeinWelt den perfekten Einstieg in die Weinwelt der Region.

Im ehemaligen Weinkeller von Asbach Uralt können Besucher die Weine von derzeit 76 Weingütern aus dem Rheingau und darüber hinaus spielerisch verkosten. Dazu kaufe ich zu Beginn einen Beutel voller Jetons. Nach Einwurf der Münze an einem der Verkostungsautomaten fließt ein Probeschluck des Wunschweines ins Glas (0,04 l).
Übrigens: Die Weingüter verteilen sich über 165 Rheinkilometer von Nierstein bis Königswinter!

Nach der kleinen Weinprobe verspüre ich Hunger und besuche die RheinWeinWelt-Lounge nebenan. Hier werden kleine Köstlichkeiten serviert. Ich kann die große Käseplatte mit ausgewählten Käsesorten sehr empfehlen!

17 Uhr: Einmal durch die Drosselgasse

Rüdesheim ist berühmt für seine Drosselgasse. Touristen aus aller Welt drängen sich durch die schmale Straße mit ihren zahlreichen Weinbars, Restaurants und Souvenirshops.

Auch ich spaziere einmal durch die Gasse und statte dem Weihnachtsladen am oberen Ende des Ortes noch einen Besuch ab.

18 Uhr: Einchecken im Fine Living Hotel

Wenige Kilometer weiter liegt der Weinort Oestrich-Winkel.. Das Vier-Sterne-Haus Nägler’s Fine Lounge Hotel liegt direkt hinter der bekannten Weinlage „Jesuitengarten“ und ist ein super Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region. Der Rhein und der Rheinradweg sind nur 70 m entfernt, wenige Gehminuten hinter dem Haus geht es in die Weinberge und auf den Rheinsteig.

Ich checke in das Zimmer „Kloster Eberbach“ ein und freue mich über den herrlichen Blick über den Weingarten bis zum Rhein. Das Hotel bietet 44 Zimmer, das Frühstück wird im aussichtsreichen Raum „Cabernet“, auf der sonnigen Rheinterrasse oder – bei kühleren Temperaturen – in der Lounge mit den großen Panoramafenstern eingenommen.

Für Entspannung sorgen der neue Wellnessbereich mit Sauna, Biosauna und Dampfbad und die riesige Relax-Area mit Infrarotkabine, Feeling-Fine Schaukeln und Kuschelecken im historischen Weinkeller.

Kurzurlaub Rheingau Tag 2:

10 Uhr: Wanderung zum Kloster Eberbach

Am nächsten Morgen liegt noch ein sanfter Nebel über dem Rhein. Nach dem Frühstück im Fine Living Hotel schnüre ich die Wanderschuhe und spaziere immer durch die in der Herbstsonne gelb leuchtenden Weinberge.

Nach gut sieben Kilometern erreiche ich den Steinbergkeller, der nur 300 m vom Kloster Eberbach entfernt in Richtung Hattenheim liegt. Im Sommer können Wanderer ein Glas des edlen Weins am Schwarzen Häuschen im Weinberg genießen oder im Rahmen einer Steinbergkellerführung den Ausbau der Rheingauer Rieslinge kennenlernen.

13 Uhr: Führung Steinbergkeller

Ich habe Glück, heute wird eine Führung durch den Steinbergkeller angeboten. Die Tour dauert 90 Minuten und es werden drei Weine verkostet. Da das Bild der vom Weinbau geprägten Kulturlandschaft nicht verändert werden durfte, entstand ein architektonisch interessanter Weinkeller über drei Etagen und 14 Meter tief in die Erde.

Heute werden Trauben und Saft im gesamten Kelterprozess schonend mit natürlicher Schwerkraft in den Keller gebracht. Im 1.500 qm großen Flaschenlager können die Weine lagern und heranreifen. Wird gerade keine Führung angeboten, können die Weine auch im aussichtsreichen Verkostungs- und Inforaum mit Blick über den Steinberg probiert werden.

14.30 Uhr: Abstecher zum Kloster Eberbach

Bevor ich auf dem Rheinsteig durch den Rheingau weiterwandere, kehre ich in der Klosterschänke im Kloster Eberbach ein. Das Restaurant mit historischem Kreuzgewölbe serviert gute und bodenständige Küche – vom Winzervesper zum ganzen Menü.

15 Uhr: Wandern über den Rheinsteig

Direkt am Kloster Eberbach führt der berühmte Rheinsteig vorbei. Zunächst spaziere ich durch die sonnigen Weinberge, dann führt der Weg über die Höhenzüge durch den Wald. Am Weg liegen übrigens die bekannten Schlösser Vollrads und Johannisberg.

Mir gefiel das Schloss Johannisberg besser, hier konnte man in der Vinothek ganz unkompliziert Weine probieren. Es gibt übrigens eine gute Auswahl in allen Preisstufen. Im Wein-Cabinet im ehemaligen Kelterhaus der Domäne inmitten der Schlossanlage können nämlich die Weine der beiden Weingüter Schloss Johannisberg und G.H. von Mumm verkostet und erworben werden.
Übrigens: Mit dem Johannisberg sind rund 1.200 Jahre Weinbaugeschichte verbunden. Hier befindet sich das erste Riesling-Weingut der Welt, außerdem wurde hier die Spätlese „erfunden“.

17 Uhr: Wellness im Nägler’s Fine Lounge HOtel

Meine müden Wanderwaden entspannen im neuen Wellness-Bereich des Hotels. Die Direktorin Diana Nägler hatte bei der Renovierung der Erholungssuchenden genau im Blick. Heute gibt es eine Finnische Sauna, eine Biosauna und ein Dampfbad.

Das Highlight ist aber der riesige Relax-Raum im historischen Weinkeller des Hauses. Hier gibt es Schaukeln, Daybeds und jede Menge Sofas zum Entspannen. Herrlich!

19 Uhr: Einkehr in die Wingertsknorze

Das Fine Living Hotel ist ein Hotel Garni, daher gehe ich zum Abendessen in eines der umliegenden Restaurants. Fußläufig sind Weinstuben und Gutsausschänken erreichbar. Die „Wingertsknorze“ gleich gegenüber ist immer gut besucht, auch viele Einheimische kehren hier ein. Das spricht für die gute Küche!

Kurzurlaub Rheingau Tag 3:

11 Uhr: Den eigenen Weinkeller aufstocken

Bisher war ich immer zu Fuß unterwegs, jetzt möchte ich mir noch eine Erinnerung an den Rheingau für den eigenen Weinkeller mitnehmen. Ein guter Tipp ist das Weingut Trenz in Johannisberg. Sie bauen vorwiegend Riesling an, aber auch Spätburgunder und etwas Weißburgunder. Seit 2002 bewirtschaftet das Weingut außerdem zwei Hektar Rebfläche im südafrikanischen Stellenbosch, wo würzige Rotwein-Cuvées ausgebaut werden.

13 Uhr: Fein speisen auf Burg Schwarzenstein

Zum krönenden kulinarischen Abschluss fahre ich zur Burg Schwarzenstein. Mit ihrer Silhouette aus lokalem Bruchstein und dem hohen Burgturm erinnert sie mich an die Zeiten der Kreuzritter. Doch weit gefehlt, wie mir Gastgeberin Stéphanie Teigelkamp erklärt. Denn die Burg wurde jedoch erst 1873 erbaut von Peter Arnold Mumm. Der Frankfurter Bankier und Weinhändler war der Begründer der Dynastie Mumm.

Nach wechselvoller Geschichte erweckten die Teigelkamps das schöne Burgensemble 2004 aus dem Dornröschenschlaf. Burganlage und Park wurden aufwändig saniert und im Frühjahr 2005 eröffnet. Bis heute haben Stéphanie und Michael Teigelkamp das Haus zu einem über die Grenzen des Rheingaus hinaus bekannten Hotel gemacht. Hier verteilen sich 51 Zimmer und Suiten auf die Parkresidenz, die historische Burg und das Gästehaus.

Auf Burg Schwarzenstein sorgen drei unterschiedliche Restaurants für das Wohlergehen der Gäste.
Wer die Küche des berühmten Grand Chef Nils Henkel genießen möchte, sollte frühzeitig buchen. Die Tische sind mehrere Monate im Voraus ausgebucht.

Im Burgrestaurant hingegen gibt es fast immer einen Platz. Draußen lockt die wahrscheinlich schönste Terrasse des Rheingaus, doch trotz der Sonne ist es etwas frisch im Freien. Ich suche mir einen aussichtsreichen Fensterplatz im Restaurant. Auf der regionalen Speisekarte finde ich neben saisonalen Gerichten auch Küchenklassiker. Die Weine stammen vornehmlich aus dem Rheingau.

Wer nur auf ein Glas Wein vorbeikommt oder Hunger auf internationale Küche hat, kehrt in die moderne Grill&Wine Bar ein. Hier gibt es Gerichte vom Holzkohlegrill, Dry Aged Beef, Burger und vieles mehr!

15 Uhr: Abstecher beim Weingut Robert König

Auf der Heimreise biege ich in Rüdesheim in die Weinberge ab und fahre zum Weingut Robert König in Assmanshausen. Hinter dem Ort geht es auf schmalen Wegen zum Landhaus Kenner, das herrlich abseits gelegen ist.

Der Weinanbau der Familie König reicht zurück bis ins Jahr 1704 und wird bis heute traditionsgemäß von der Familie geführt. Hier kommt vornehmlich Spätburgunder ins Glas, denn die Rebsorte wird seit Jahrhunderten in Assmannshausen angebaut. Die Weine sind hervorragend und reichen vom “leichten Roten” hin zur kräftigen Auslese.

Hinweis: Der Aufenthalt wurde vom Nägler’s Fine Lounge Hotel unterstützt. Der Bericht stellt ausschließlich unsere eigene Meinung dar.

Reiseführer-Tipps:

Ich habe mir den Reiseführer „111 Orte im Rheingau – die man gesehen haben muss“ aus dem emons Verlag für den Kurzurlaub eingepackt. Eine total spannende Lektüre, denn viele Rheingauer haben  dem Autor HP Mayer für dieses Buch ihre Geheimtipps verraten.

Und so lässt sich der Rheingau auf ganz neue Weise erleben. Ob Kohlenhaus, Käsekeller, Rosenbänkchen, Eisenbahnerkneipe oder eine Straße ohne Namen – auch abseits der klassischen Sehenswürdigkeiten gibt es viel zu entdecken.

Besonders gut gefallen hat mir übrigens der Aussichtspunkt am 50. Breitengrad. Das ist Tipp 49!

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