Ich liebe guten Wein und unternehme gerne Kurzurlaube in deutschen Weingebieten – zum Wandern und natürlich zum Verkosten. Besonders gut gefallen hat mir das kleine Städtchen Iphofen in Franken mit seinem Top-Weinberg – dem Schwanberg. Kennt ihr die Region schon?
Kurzurlaub in Iphofen
Schon die Anreise ist einfach schön! Eine gepflegte, kopfsteingepflasterte Straße führt durch das Rödelseer Stadttor in das mittelalterliche Zentrum des fränkischen Örtchens.
Das Wahrzeichen der nordbayrischen Stadt stammt aus dem 15. Jahrhundert und zeigt sich nach außen in graubraunem Stein. Zur Stadt hin leuchtet das Fachwerk des holzziegelbedachten Torhauses in strahlendem Weiß.
Wir haben uns im Deutschen Hof einquartiert. Der Gasthof liegt mitten im Ort und bietet gemütliche Zimmer und vor allem ein super Frühstück!
Iphofen ist ein wirklich sehenswerter Ort. Im Mittelpunkt der Stadt liegt der alte Marktplatz mit Marienbrunnen. Die schmalen Altstadtgassen führen entlang von weinberankten, bunten Häusern. Schilder mit klingenden Winzernamen säumen den Weg: Hans Wirsching, Johann Ruck, Weingut von der Tann.
Fränkische Weine verkosten
Was wäre eine Tour nach Franken ohne Weinprobe? Wir kehren bei Hans Wirsching in den super modernen Verkostungsraum ein und probieren uns durch die Karte. Besonders gut schmeckt mir der Secco, der hier Wi’Secco heißt.
Die VDP Gutsweine stammen aus gutseigenen Lagen, dazu gibt es natürlich Weine aus dem typischen Bocksbeutel. Diese bauchig geformte Weinflasche ist das Sinnbild des fränkischen Weins. Die Trauben für das Große Gewächs stammen vom Julius-Echter-Berg, einem der berühmtesten Weinberge Frankens. Und den werden wir am nächsten Tag erwandern.
Spaziergang auf den Schwanberg zum Terroir f
Am Sonntagmorgen schallen die Kirchenglocken der großen St. Veit Kirche bereits früh durch den Ort. Die Sonne geht über den Weinbergen auf, das Sommerwetter lädt zu einer Wanderung ein.
Wir wandern durch das Stadttor aus dem Ort hinaus und sind gleich direkt in den Weinbergen. Auf dem geologischen Weinlehrpfad erfahren wir dank der Informationstafeln viele Details über Rebsorten und Bodenbeschaffenheiten. Dann wanderen wir auf den knapp 500 Meter hohen Schwanberg mitten im Naturpark Steigerwald hinauf.
Nach einer guten halben Stunde haben wir den neuen Aussichtspunkt terroir f erreicht. Von hier eröffnet sich ein Blick über die Iphöfer Weinberge und Iphofen bis in die große Welt des Weins.
Das Motto lautet: „Die Ferne so weit. Der Wein so nah. Wein verbindet.“ Im Fokus steht der weltweite Weinanbau. Ein dreidimensionaler Stelengarten zeigt, wie weit Argentinien entfernt ist oder wie viel Wein China produziert. Auf dem Aussichtsturm lassen sich die Entfernungen Frankens zu den jeweiligen Weinländern ablesen.
Wer nicht so weit wandern möchte, umrundet Iphofen entlang der vollständig erhaltenen Stadtmauer. Hier verläuft ein von Obstbäumen gesäumter Fußweg, durch die vier Stadttore gelangt man immer wieder in den kleinen Weinort am Fuße des Schwanbergs.
Zu guter letzt noch ein Souvenirtipp: Als Erinnerung an den Kurzurlaub bietet die Vinothek der Stadt, die zugleich die Touristeninformation beherbergt, eine große Auswahl an Weinen und Destillaten der Iphöfer Winzer zum Mitnehmen.
Tipps zu Wandertouren, Ausflügen und Winzern gibt es beim Fränkischen Weinland.
Magst Du auch Kurzurlaube in Weingebieten? Welches ist Deine Lieblingsregion?