Direkt vor der großen Frontscheibe scheint der weiße Hang im Nichts zu verschwinden. Ein dichter Vorhang aus Schneeflocken tanzt vor den Fensterscheiben, der lange Scheibenwischer arbeitet unermüdlich. Unsicher blicke ich zu Siggi Schrempf hinüber, der die tonnenschwere Pistenraupe auf die Finale Grande, die rasanteste Abfahrt der Reiteralm lenkt. Obwohl sich die Ketten fest an den frisch gefallenen Schnee klammern, bin ich froh, dass wir die Pistenraupe für die steile Weltcupabfahrt angeseilt haben.
Unten angekommen geht es nur eine Spur weiter wieder bergauf. Die kräftigen 530 Pferdestärken kommen voll zum Einsatz. Während das Schneetreiben bei minus zehn Grad draußen stärker wird, hat Siggi die Heizung auf angenehme 22 Grad gestellt – schließlich muss er noch einige Stunden durchhalten. Jeden Abend nach Liftschluss fressen sich zehn Pistenraupen die Hänge hinauf und hinunter, um alle Abfahrten für den nächsten Tag zu präparieren. Nach zwei Stunden bringt Siggi mich zurück zum Hüttendorf der Almwelt Austria. Er parkt das riesige Gefährt vor der Schnepf’n Alm und kehrt noch kurz auf einen Verlängerten in die Gaststube mit ein.
Der Hobbymusiker wirkt zufrieden mit seinem Job. Er plaudert mit dem Wirt und schaut neugierig in die Runde. In der gemütlichen Schnepf’n Alm werden Spezialitäten aus der Steiermark serviert, Kaspressknödelsuppe und Käferbohnensalate kommen aus der Küche. Die Gäste stammen vorwiegend aus den Chalets nebenan. Rund um die historische Alm hat die Inhaberfamilie Keinprecht 22 Luxus-Hütten mit Zirbenholz-Zimmern, Kachelofen und jeweils eigenem Wellnessbereich direkt an die Piste gebaut.
Müde vom Skifahren und der frischen Bergluft verabschiede ich mich von Siggi und stapfe durch den frischen Schnee in meine Almhütte zurück. Die Stiefel hänge ich im Eingangsbereich auf die beheizten Skischuhhalter und setze mich noch kurz an den warmen Kaminofen. Die Nacht schlafe ich tief und fest im Zirbenholz-Schlafzimmer, bis mich die Sonne weckt, die durch die Vorhänge blinzelt.
Nach dem Frühstück mit Blick auf das gegenüberliegende Dachsteingebirge schlüpfe ich in die gewärmten Skischuhe und schnalle direkt vor meiner Hütte die Skier an. Gemütlich gleite ich an der Schnepf’n Alm vorbei und bin schon auf der Piste.
Langweilig wird es hier nicht: Die Reiteralm hat sich schon vor über 20 Jahren mit dem benachbarten Schladming zu einer 4-Berge-Skischaukel zusammengeschlossen, so kann ich mit einem Skipass 117 Pistenkilometer abfahren, 47 Seilbahnen und Lifte nutzen und in 49 Skihütten einkehren, bevor ich am Abend wieder direkt vor meine ganz persönliche Almhütte wedele.
Hinweis: Diese Reise wurde unterstützt von der Almwelt Austria. Der Bericht stellt ausschließlich unsere eigene Meinung dar.
Und wen würdest Du mitnehmen in die romantische Hütte?
Merken