Wohnmobil-Tour für Einsteiger

Autarke Urlaubsformen wie Camping sind derzeit stark gefragt. Auch wir haben uns ein Wohnmobil geliehen und waren damit zehn Tage an der Ostseeküste unterwegs. Ein Erfahrungsbericht.

Leises Meeresrauschen dringt durch das offene Fenster, ein lauer Wind lässt die hellen Gardinen wehen. Nebenan klappern die Kaffeebecher der Nachbarn und neugierig öffne ich das Rollo in der kleinen Küchennische unseres geliehenen Wohnmobils.

Draußen scheint bereits die Sonne durch die hohen Kiefern, also wird auf jeden Fall draußen gefrühstückt. Nach einem kurzen Abstecher ins Bad radele ich zur kleinen Bäckerei am Eingang des Campingplatzes, inzwischen hat mein Mann den Tisch gedeckt und kommt gerade mit einer dampfenden Kaffeekanne aus dem Wohnmobil. Wir genießen frische Brötchen und schmieden Pläne für einen sommerlichen Tag auf der Insel Usedom.

Autarker Urlaub

Auf dem naturnahen Campingplatz „Ostseeblick“ bei Trassenheide stehen Wohnwagen, Reisemobile und Zelte im lichten Nadelwald nur einen Steinwurf vom Meer entfernt. Direkt am Gelände führt der Ostseeradweg vorbei, dahinter geht es über kleine Pfade zum breiten Sandstrand. Die gute Lage ist begehrt und der Platz nahezu ausgebucht, denn Camping erfreut sich seit Jahren steigender Beliebtheit.

In Corona-Zeiten ist der Urlaub mit Wohnmobil oder Wohnwagen besonders angesagt. Durch eigene Wohn-, Schlaf-, Koch- und Sanitärmöglichkeiten ist man weitestgehend autark und kann ganz einfach die Abstandsregeln einhalten. Das war auch für uns ein Grund, das Reisen mit dem Wohnmobil einmal auszuprobieren.

Wohnmobil leihen für den Einstieg

Als Camping-Neulinge haben wir uns zunächst ein Wohnmobil geliehen und machen Insel-Hopping an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns. In zehn Tagen steuern wir Usedom, Rügen sowie Fischland-Darß-Zingst an und haben ganz bewusst ruhige Stellplätze abseits der Urlauber-Hotspots gebucht. Durch die jeweilige Region geht es mit dem Fahrrad.

Neue Aufgaben für Einsteiger

Mit unserem sieben Meter langen Wohnmobil kommen wir gut zurecht. Wir sind mit einem Hobby Optima OnTour Edition mit großem Queensbett unterwegs. Das Fahrzeug lässt sich dank Tempomat und Rückfahrkamera sicher und komfortabel steuern, doch immer wieder stehen wir natürlich vor neuen Herausforderungen.

Ein rotes Lämpchen über der Eingangstür signalisiert einen vollen Abwassertank. Dann müssen wir mit dem Wohnmobil zur Servicestation auf dem Camping- oder Stellplatz, das Fahrzeug möglichst über der Ablaufrinne positionieren und den entsprechenden Hahn öffnen. Mehrere Minuten lang läuft dann das gesammelte Wasser ab. Tipp: Bei der morgendlichen Abreise entleeren viele Camper den Tank. Da können sich bei der Ausfahrt schon mal Warteschlangen bilden und es vergeht schnell eine halbe Stunde, bis man dran ist. Wir haben daher bei der Anreise den Tank gleich entleert.

Neben dem Abwassertank muss auch die WC-Konsole unter dem Bad geleert werden, wenn man die Toilette benutzt. Hierzu radeln oder spazieren wir – wie die anderen Camper auch – mit dem Tank über den Campingplatz zur Entsorgung.

Wichtig ist auch der Frischwasservorrat. In unserem Hobby-Reisemobil zeigen Lampen über der Tür den Füllstand an. Einige Campingplätze haben Wasseranschlüsse an jedem einzelnen Stellplatz. Bei anderen gibt es zumeist im Eingangsbereich den entsprechenden Service. Die Anzeige sollte man daher immer im Auge behalten. Nachdem wir auf einem leicht hügeligen Platz die Schräglage nach langem Rangieren endlich erfolgreich durch Auffahrrampen ausgeglichen haben, stellten wir fest, dass der Frischwassertank leer war. Hier hätten wir noch einmal zur Rezeption fahren müssen. Doch dank hilfsbereiter Nachbarn und einem passenden Wasserschlauch konnten wir die Reserven direkt am Stellplatz auffüllen, ohne dass wir noch einmal rangieren mussten.

Dann noch schnell die Kabeltrommel ausrollen, die wenigen Meter zum Strand spazieren und bei leichtem Meeresrauschen entspannen.

Mit dem Wohnmobil unterwegs zu Corona-Zeiten

Beim Camping lassen sich Abstands- und Hygieneregeln gut einhalten. Die Plätze haben wieder geöffnet, aufgrund der hohen Nachfrage sollten Urlauber sicherheitshalber vorab reservieren. Einige Anbieter setzen eine Buchung bei der Anreise voraus.

Sanitärgebäude sind in der Regel zugänglich, dabei ist zumeist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sowie regelmäßige Handdesinfektion vorgeschrieben. Dazu gelten teils unterschiedliche Zutrittsbeschränkungen, so dass nur eine bestimmte Anzahl an Personen das Gebäude zeitgleich betreten darf.

Infokasten:

Allgemeine Camping-Informationen

Einsteiger finden hilfreiche Tipps rund um das Thema Wohnmobil- und Wohnwagenurlaub auf dem unabhängigen Info-Portal des Caravaning Industrie Verbands e.V. unter www.caravaning-info.de.

Informationen zur Reiseregion

Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.
www.auf-nach-mv.de

Campingland Mecklenburg-Vorpommern:
www.bvcd-mv.de

Hinweis: Die Reise wurde durch den Caravaning-Verband und den Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. Unsere Berichterstattung hat das in keinster Weise beeinflusst.

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