Jedes Jahr gegen Ende April erwacht das norddeutsche Ammerland aus seinem Dornröschenschlaf und überall in den Wäldern und Gärten leuchten die bunten Alpenrosen. Wir haben einen Kurzurlaub in Westerstede und am Zwischenahner Meer verbracht und die schönsten „Rhodos“ im Park der Familie Hobbie gefunden.
Meine Highlights im Ammerland:
♥ Rhodopark Hobbie
♥ Leckr essen im Fährkroog am Zwischenahner Meer
♥ Rhododendron für zuhause aussuchen
Früher galt der Rhododendron als langweilige Friedhofspflanze und war in großen Schlossparks zu sehen. Heute erfreut sich die Alpenrose zunehmender Beliebtheit und wächst in immer mehr Privatgärten. Nach unserer Kurzreise ins Ammerland war ich so begeistert, dass ich gleich einen rosafarbenen Rhodo „Lovesong“ mit nach Hause genommen habe.
Kurzurlaub im Ammerland – Radfahren und Rhodos gucken
Die Region Ammerland ist flach und bei Radfahrern beliebt, Kurgäste tummeln sich in Bad Zwischenahn. Doch wenn von Ende April bis Mitte Juni die Alpenrosen an jeder Straßenecke blühen, kommen zahlreiche Ausflügler und Urlauber für einen Kurztrip vorbei.
Die grüne Parklandschaft liegt zwischen Ostfriesland und Oldenburg und erwacht seit dem 18. Jahrhundert alljährlich Ende April aus dem Dornröschenschlaf. Denn bereits 1784 brachte der Gartenarchitekt Carl Ferdinand Bosse die ursprünglich aus dem Himalaya stammenden Rhododendren aus Englischen Gärten mit ins Ammerland. Heute leuchten überall die großen Blüten der ‘Cunningham’s White’ in alten Kiefernwäldern, flankieren hellviolette ‘Catawbiense Grandiflorum’ die Wege.
Sehenswertes im Ammerland
Der bekannteste Rhodo-Park ist der Waldpark der vierköpfigen Familie Hobbie. Mehr als 70 Hektar Fläche gehören dazu: Am Eingang blühen kleine japanische Azaleen in knallorange und kräftigem Rosa. Dahinter ragen meterhohe Kiefern auf, unter denen sich langblättrige Rhodos ducken, die auch bis zu neun Meter hoch sind.
Etwa zwei Stunden dauert der Rundweg durch den Park, wer will, kann hier mühelos einen ganzen Tag verbringen – auf einer Bank mit Seeblick oder auf den schmalen Pfaden im dichten Rhodo-Wald. Neu: Der Weg der Stammschönheiten führt unter dem dichten Blätterdach der meterhohen Rhodos hindurch.
„Viele Arten lieben den Halbschatten und gedeihen sehr gut in unserem Urwald“, plaudert Birgit Hobbie drauflos. „Und bereits 1928 vertraute der Gründer Dietrich Hobbie den ersten Samen dem hiesigen Erdboden an.“ Von England-Reisen und Exkursionen in den Himalaya brachte der Großvater des heutigen Eigentümers neue Arten mit, die sich auf dem Humusboden wohl fühlten, aber frostempfindlich waren. Durch Züchtungen entstanden winterharte Sorten mit neuen Wuchsformen und Blütenfarben.
Doch neben dem Hobbie-Park gibt es noch weitere Highlights, die durch den Ammerländer Rhododendron-Radweg verbunden sind. Einen Abstecher ist die Baumschule Bruns mit ausgefallenen Zuchtsorten wie „Johannes Rau“ oder „Berliner Liebe“ wert, auch der Park der Gärten auf dem Gelände des Landesgartenschau von 2002 lockt mit zahlreichen bunten Alpenrosen.
Genuss am Zwischenahner Meer
Wer mit Aussicht und etwas Meer-Feeling speisen möchte, kehrt im Fährkroog in Dreibergen ein. Das Fachwerk-Restaurant mit dem typischen Reetdach liegt direkt am Zwischenahner Meer, wo immer ein frischer Wind weht und zahlreiche Segelboote zu sehen sind. Bei gutem Wetter gibt es aussichtsreiche Plätze auf der Sonnenterrasse direkt am See, serviert werden regionale Spezialitäten wie der Aal, aber auch frischer Fisch steht auf der Speisekarte.
Kleine Rhododendren-Kunde
Zu den fast 1000 Rhododendron-Arten gehören übrigens auch die Azaleen, wer also keinen Garten hat, stellt sich eine kleine Azalee auf den Balkon. In den letzten Jahren entstanden über 30.000 registrierte Sorten durch verschiedene Züchtungen, die mit dem Hinweis „Hybrid“ gekennzeichnet sind.
Weitere Informationen gibt es bei Ammerland Touristik.
Ich habe mich bei der Recherche ein wenig in die Rhodos verliebt. Was ist Deine Lieblingspflanze?