Habt Ihr schonmal etwas vom Mostviertel gehört? Ich habe mir die Region in Niederösterreich einmal angeschaut und Tipps für einen Kurzurlaub zusammengestellt. Und dabei dreht sich (fast) alles um die Birne!
Kurzurlaub Mostviertel Tag 1: Most verkosten
15 Uhr: Ab ins MostBirnHaus
Einen guten Überblick über das Mostviertel bietet das MostBirnHaus. Es liegt direkt an der 200 Kilometer langen Moststraße und ist ein super Ausflugsziel für Familien und Genießer. Das Erlebnismuseum bietet eine multimediale Ausstellung, hier lerne ich alles über die Region und die Mostbirne. Und setze mich sogar mit überdimensional großen Birnen auseinander!
Warum gibt es eigentlich so viele Birnen im Mostviertel? Ich lerne, dass heute über 300.000 Birnbäume dank Kaiserin Maria-Theresia im Mostviertel gedeihen. Sie ordnete 1763 die Anpflanzung von Streuobstbäumen entlang sämtlicher Straßen an und Joseph II. versprach außerdem jedem Landwirt, der mehr als 100 Obstbäume pflanzte, eine silberne Medaille. So ist das Mostviertel heute das größte zusammenhängende Birnbaumgebiet Europas. Das ist etwas ganze Besonderes, denn in allen anderen Mostregionen dominieren Äpfel.
Im MostBirnHaus sammele ich virtuell Birnen auf (im Mostviertel sagt man dazu Birnenklauben). Dazu leuchten im Boden an verschiedenen Stellen Lichter auf und ich muss diese so schnell wie möglich antippen. Aber nicht zu fest, dann ist die Birne leider hinüber und es gibt keinen Punkt. Außerdem kann ich ausprobieren, wie anstrengend früher das Pressen des Saftes war.
In der Spezerei kann ich die Spezialitäten des Mostviertels auch verkosten. Neben Säften gibt es Brände, Essige, Dörrobst und vieles mehr.
17 Uhr: Abstecher zum Stift Ardagger
Im gleichen Ort befindet sich auch das einstige Stift Ardagger. Es ist berühmt für das Margaretenfenster aus dem 13. Jahrhundert, eine der ältesten figürlichen Glasmalereien Österreichs. Außerdem erkunde ich noch den historischen Kreuzgang und eine versteckte Krypta.
18 Uhr: Genussvoll speisen im Landhaus Stift Ardagger
Gleich gegenüber liegt das Landhaus Stift Ardagger, eine ehemalige Stiftstaverne und Labstation aus dem 12. Jahrhundert. Wo sich einst Kutschpferde erholten, wird heute gehoben gespeist und gewohnt. Mit viel Liebe zum Detail wurde das Gebäude renoviert und zum Landhaus umgebaut. Stolz zeigt uns Eigentümer Franz Wagner das Hotel und die verschiedenen Gaststuben.
Das Landhaus Stift Ardagger bietet komfortable Zimmer, überall im Haus finden sich Motive aus dem Mostviertel wieder. Die Küche bietet bodenständige Spezialitäten auf höchstem Niveau, dabei kommen frische Zutaten aus der Region auf den Tisch.
Weinproben finden in der eigenen Vinothek oder im ursprünglichen Eiskeller mit Ziegelgewölbe statt.
19.30 Uhr: Einchecken im Resort Kothmühle
Wer gerne im Wellnesshotel unterkommt, quartiert sich wie ich in der Kothmühle in Neuhofen an der Ybbs ein. Die meisten Zimmer bieten einen Blick in den 20.000 qm großen Garten samt riesigem Naturbadeteich.
Für Entspannung sorgt ein großer Wellnessbereich mit Innen- und Außen-Pool und einer großzügigen Saunalandschaft.
Besonders reizvoll ist die Mühlensauna, die sich draußen in einer traditionellen Lächenholzhütte befindet.
Kurzurlaub Mostviertel Tag 2: Dem Most auf der Spur
10 Uhr: Fahrt über die Mosthöhenstraße
Leider begrüßt uns das Mostviertel heute mit Regen, trotzdem fahre ich nach dem Frühstück gen Süden zur Mosthöhenstraße. Die schmale Straße schlängelt sich auf höchsten Hügeln vorbei an historischen Vierkanthöfen. Sie stammen aus der Zeit, als Most ein gefragtes Getränk war und zeugen vom damaligen Reichtum der Region.
Auf der Fahrt eröffnen sich immer wieder herrliche Ausblicke über die Hügellandschaft mit ihren hunderttausenden an Birnenbäumen an Straßen und auf Streuobstwiesen.
11 Uhr: Eine Führung durch das Stift Seitenstetten
Am Ende der Mosthöhenstraße liegt ein kulturelles Highlight- der Stift Seitenstetten. Er wird auch der “Vierkanter Gottes” genannt. Ich bekomme eine Führung von Ferdinand Ilk. Der pensionierte Polizist kennt wirklich jedes Detail des Hauses und zeigt uns die Höhepunkte des Stifts. Derzeit leben hier noch 31 Mönche, über 400 Schülerinnen und Schüler besuchen die angeschlossene Schule.
Besonders sehenswert ist die Abteistiege mit dem großen Deckenfresko und der Abteisaal. Er wird auch Marmorsaal genannt und war das ehemalige Empfangszimmer des Abtes.
Der Stift Seitenstetten ist ein Benediktinerkloster. Neben der prächtigen Basilika lohnt auch die Bibliothek mit ihren über 100.000 Bänden einen Abstecher.
12.30 Uhr: Mostviertler Menü in Berndl’s Landgasthaus
Nach so viel Kultur verspüre ich Hunger und fahre weiter nach Krenstetten. Berndl’s Landgasthaus ist wirklich ein super Geheimtipp.
Hier gibt es typische Mostviertler Speisen und Getränke und in die Küche gelangen nur die besten Produkte der Region. Die meisten kommen aus einem Umkreis von gerade mal 25 Kilometern.
Besonders empfehlenswert: Die fantastischen Knödel zum Dessert!
15 Uhr: Verkostung in der Mostelleria
Nach dem Essen steht das nächste kulinarische Ziel für mich auf dem Programm. Es geht weiter nach Öhling in die Mostelleria von Doris und Josef Farthofer. Neben ihrem alten Presshaus sind große Holzfässer aufgestapelt. Hier reift der Mostello, eine eigene Komposition aus Birnenmost und Birnenbrand, die nach der Portweinmethode hergestellt wird.
In der Mostelleria werde ich von Mostbaronin Doris Farthofer empfangen. Im Mostviertel gibt es über 20 dieser Genussbotschafter, die die Kultur um die vergorene Birne pflegen. Doris und ihr Mann Josef Farthofer gehören dazu.
In der Mostelleraie werden Moste, Brände und Mostello produziert – alles ökologisch nachhaltig. Bekannt wurden die Farthofers allerdings mit ihrem Wodka, der 2012 zum besten Wodka der Welt gekürt wurde.
In der Mostelleria erlebe ich die Geschichte des Mostviertels und der Mostelleria in einem Film und muss zwischendurch Fragen beantworten, damit der Film weitergeht. Danach zeigt mir Doris Farthofer ihre Produktion und bietet die Moste und Brände zur Verkostung an.
Kurzurlaub Mostviertel Tag 3:
11 Uhr: Essig und Dörrobst beim Mostbaron von Neuhofen
Einen weiteren Mostbaron besuche ich am nächsten Tag in Neuhofen. Die Familie Reikersdorfer betreibt hier einen gemütlichen Mostheurigen, eine Essig- und eine Dörrobstproduktion sowie eine Imkerei. Hinter dem Hof beginnen die Streuobstwiesen, drinnen gibt es eigene Räume für die Herstellung der Produkte.
Michaela Reikersdorfer kümmert sich um das Dörrobst und zeigt mir ihr “Reich”. Sie schält Äpfel und Birnen, entsteint Zwetschgen und trocknet diese in einem Dörrofen. Im kleinen Shop können Gäste die verschiedenen Birnenessige und Obstsorten verkosten.
Weitere Informationen gibt es bei der Niederösterreich Werbung und beim Mostviertel_Tourismus.
Hinweis: Diese Reise wurde von der Mostviertel Tourismus GmbH und von der Niederösterreich Werbung unterstützt. Der Bericht stellt ausschließlich unsere eigene Meinung dar.
Reiseführer-Tipps:
Die Highlights aus dem Mostviertel finden Reisende im „Baedeker Österreich“. Der Reiseführer deckt das ganze Land ab und bietet über 300 Empfehlungen für Reisen nach Österreich. Infografiken erklären Hintergründe, 3D-Darstellungen eröffnen neue Perspektiven. Dazu gibt es 76 Karten und Pläne sowie eine große Reisekarte. Preis: 27,99 Euro.
Interessierst Du dich für regionale Spezialitäten? Welche hast Du schon kennengelernt?
Ich mag das Mostviertel, es ist ein richtiger Geheimtipp abseits von den Touristenmassen.
Ja, so habe ich es auch empfunden. Und landschaftlich war es total schön und die Kulinarik echt abwechslungsreich! Liebe Grüße, Brigitte