Im Sommer verlagert sich das öffentliche Leben Münchens in die zahlreichen Biergärten, Parks und Skybars. Nach vielen Jahren war ich wieder mal in der bayerischen Landeshauptstadt unterwegs und habe ein paar Tipps für Euch gesammelt.
Meine Highlights in München:
♥ Biergartenflair genießen
♥ Der neue Dachgarten auf dem Alpina Parkhaus
♥ Spaziergang entlang der Isar
Kurzurlaub Tag 1 in München
Für meinen Kurztrip nach München habe ich das Motel One am Sendlinger Tor gebucht. Es liegt wirklich super zentral! In 100 Metern Entfernung beginnt die Fußgängerzone, außerdem fahren hier verschiedene U-Bahn-, Tram- und Buslinien ab.
Die Zimmer sind modern und bieten für ein Wochenende ausreichend Platz. Nett sitzt man in der Lounge im Eingangsbereich. Hier gibt es auch ein Frühstücksbuffet. Da mir morgens ein Kaffee und ein halbes Brötchen reichen, habe ich mich beim Bäcker am Sendlinger Tor versorgt.
Spaziergang durch die Altstadt
Am ersten Tag bin ich zu Fuß durch die Altstadt Münchens spaziert. Vom Sendlinger Tor ist der Marienplatz schnell erreicht. Der ehemalige Marktplatz ist das Herz der Stadt und zahlreiche Urlauber fotografieren sich vor dem wirklich sehenswerten Neuen Rathaus. Um 11 und um 12 Uhr – im Sommer auch um 17 Uhr – erklingt das Glockenspiel und Ritter und Gaukler spielen ein Stück im Erker.
Ich möchte mir bei dem herrlichen Sommerwetter einen Überblick verschaffen und erklimme die 306 Stufen und 14 Stockwerke des Alten Peter. So heißt der Kirchturm im Süden des Platzes. Die drei Euro Eintritt sind gut investiert! Von oben eröffnet sich ein 360 Grad Blick von der nahe gelegenen Frauenkirche über das Rathaus bis hin zu den fernen Alpen im Süden.
Wieder unten angekommen spaziere ich zum nahe gelegenen Viktualienmarkt. Der Markt wurde von König Max I. Joseph vom Marienplatz hierher verlegt, schon damals fand Exotisches seinen Weg über die Handelsstraßen hierher. Günstig ist der Markt nicht, dafür gibt es an den rund 130 Ständen viel zu sehen – von Biogemüse, exotischem Obst oder feinen Backwaren hin zu Blumen und Mitbringseln.
Ab in den Englischen Garten
Bei der Hitze zieht es mich jetzt ins Grüne. Am Odeonsplatz vorbei geht es durch den Hofgarten hinüber zum Englischen Garten. Hier möchte ich erstmal den Surfern zuschauen. Von der Brücke der Prinzregentenstraße schaue ich den Sportlern auf der stehenden Welle im Eisbach zu. Einer nach dem anderen surft auf dem schnell fließenden Nebenfluss der Isar hin und her.
Ein kühles Getränk gibt es im Milchhäusl. So spaziere ich am Japanischen Teehaus vorbei (das gerade geschlossen hat) und gönne mir etwas Kaltes in der einstigen Ausgabestelle für Milch und Brot. Das Häusl existiert schon seit über 100 Jahren, zum Kiosk gehört auch ein Bio-Biergarten.
Weiter geht es in Richtung Univiertel. Ich möchte München wieder einmal von oben bewundern – dieses Mal von der Dachterrasse des Café Vorhoelzer oben auf der Technischen Universität. Dazu betritt man die TU durch den Eingang in der Arcisstraße 21, überquert einen kleinen Hof, folgt dann dem Gang nach links und fährt mit dem Fahrstuhl am Ende (auf der rechten Seite) in den fünften Stock. Schon steht man direkt im Café. Bei einer großen Maracujaschorle blicke ich über die Stadt, sehe die Türme der Frauenkirche und etwas schemenhaft sogar die Alpen.
Die umliegenden Museen lasse ich heute aus, das Wetter ist einfach zu gut. Hier locken die Staatliche Antikensammlung, das Ägyptische Museum, die Neue und die Alte Pinakothek sowie die Pinakothek der Moderne. Also ein Eldorado für Kunstfans!
Abends kehre ich im Biergarten ein. Der Augustinerkeller ist laut eigenen Angaben der älteste Bierarten Münchens und wirklich schön! Aber auch brechend voll bei dem super Sommerwetter, gut 5.000 Leute haben hier Platz. Man sitzt unter mehr als 100 Kastanienbäumen, es gibt einen Selbstbedienungsbereich und einen Restaurantbereich mit Service. Vegetarier haben es gar nicht so leicht, es steht hauptsächlich Fleisch auf der Speisekarte.
Kurzurlaub Tag 2 in München
Mein erstes Ziel für heute ist das Schloss Nymphenburg. Vom Sendlinger Tor aus ging es mit der Tram ohne Umsteigen in rund 20 Minuten direkt dorthin. Ich habe einen Spaziergang durch den herrlichen Schlossgarten gemacht, überall verstecken sich noch kleine Jagdhäuser oder Lustschlösschen, in den Wäldern gibt es dazu zahlreiche Seen.
Also mir hat der Garten super gut gefallen. ABER: Da das Schloss Nymphenburg zur Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen gehört, müsste ich eine KOSTENPFLICHTIGE Fotogenehmigung beantragen. Und das nur damit ich Euch kostenlos in meinem Blog Bilder vom Schloss zeigen kann und damit ja auch Werbung für das Reiseziel mache. Für so ein Vorgehen fehlt mir das Verständnis.
Einen Tipp habe ich aber noch für das Schloss. Anstatt im Palmenhaus-Café solltet ihr lieber im kleinen, etwas versteckten Café Limulus speisen. Hierzu geht man zum Museum “Mensch und Natur”, im Eingangsbereich befindet sich das wirklich nette Café mit kleiner Sonnenterrasse.
Quer durch den Olympiapark
Vom Schloss aus ist der Olympiapark mit Bus und U-Bahn in 20 Minuten erreicht. Ich steige am Olympiazentrum aus, spaziere am BMW-Museum vorbei und sehe schon das futuristische, spinnennetzartige Dach des Stadions.
Den besten Überblick eröffnet der Olympiaberg. Der 56 Meter hohe Hügel wurde schon in den 1950er Jahren aus Trümmern des Zweiten Weltkriegs aufgeschüttet, seither fanden hier sogar schon mehrfach Wintersport-Veranstaltungen statt. Der Blick reicht über die Zeltdach-Architektur des gesamten Parks, auf der anderen Seite ist die Silhouette der Stadt auszumachen und – bei guter Sicht – auch die Alpen.
Dachgarten oder lieber Strand?
Abends hat man die Qual der Wahl. Ich entscheide mich zunächst für den neuen Dachgarten auf dem Alpina Parkhausdeck in der Adolf-Kolping-Straße. Von unten ist nichts zu sehen und so steige ich die Treppen in die vierte Etage auf das Dach des Parkhaus hinauf. Oben sieht man ein großes Holzkonstrukt – das ist der neue Dachgarten! Er wurde aus Holz gezimmert, überall stehen Palmen, Farne und Bambus. An der Bar gibt Bio-Kaffee, Wein, Bier und Drinks wie Aperol Spritz. Auf der kleinen Speisekarte stehen Sandwiches und Bowls mit Superfood oder Quinoa.
Am schönsten ist es hier kurz vor dem Sonnenuntergang. Allerdings scheinen alle Studenten den Tipp zu kennen, der Dachgarten ist voll und auf einen Sitzplatz muss man meistens warten.
Mit den Füßen im Sand genießt man den Abend am Kulturstrand am Vater-Rhein-Denkmal in der Nähe des Deutschen Museums. Hier wird lässige Loungemusik gespielt, Liegestühle stehen im Sand, man blickt auf die Isar. Kinder kühlen sich im Brunnen ab, an der Bar gibt es Wein, Bier und die üblichen Szene-Drinks zu Münchner Preisen.
Kurzurlaub Tag 3 in München
Die Sonne scheint auch an diesem Morgen und bereits um 9 Uhr morgens liegen die Ersten an den Isarufern. Ich bin mit der U-Bahn zur Fraunhoferstraße gefahren und an der Reichenbachbrücke hinab zur Isar gestiegen. Ein Radweg führt entlang des Flusses, ich wähle den schönen Fußweg am Wasser.
Der kühle, kristallklare Fluss schlängelt sich nach der Renaturierung durch die Auen und an den Ufern und auf den Inseln liegen Sonnenanbeter, Angler stehen im Fluss.
In der Ferne sehe ich die Türme des Heizkraftwerks. Hier verzweigt die Isar, in den Auen liegt der schöne Biergarten „Zum Flaucher“. Da es noch zu früh für eine Stärkung ist, spaziere ich weiter gen Süden.
Schon bald riecht es etwas streng und als ich an der Thalkirchner Brücke ankomme, sehe ich auch warum. Hier befindet sich der Tierpark Hellabrunn und vom oberen Fußweg kann man sogar einen Blick in den Zoo werfen.
Ich habe jedoch ein anderes Ziel und überquere die Brücke in Richtung Thalkirchen. Wenige Meter weiter liegt das Schwimmbad Maria Einsiedel. Hier kann man wie im See schwimmen, denn das Badewasser wird biologisch mit Mikroorganismen gereinigt.
Nach ein paar Bahnen im großen Becken hüpfe ich noch in den reißenden und eiskalten Isarkanal. Er fließt mitten durch die Liegewiese und ist das Highlight des Bades. Für mich die perfekte Abkühlung an einem heißen Sommertag in München.
Hinweis: Ich habe die Tour auf eigene Faust organisiert, gebucht und bezahlt. Die beiden nachfolgenden Reiseführer wurden mir jedoch von Dumont bereitgestellt. Sie waren echt hilfreich!
Mein Reiseführer-Tipp: Der handliche Dumont Direkt München
Ich war in München mit dem Dumont direkt unterwegs. Hier werden insgesamt 15 spannende Ziele mit ihren Highlights auf jeweils wenigen Seiten vorgestellt. Dazu zählen zum Beispiel der Marienplatz, der Englische Garten, die Isar oder der Olympiapark. Für jede Region enthält der Guide Tipps zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, zu Restaurants oder Cafés und zu Aktivitäten.
Dazu gibt es eigene Kapitel mit Empfehlungen für Restaurants, zum Ausgehen und zum Shopping.
Ich fand den Reiseführer sehr lesenswert geschrieben, es gab viele Tipps abseits des “Mainstreams”, die ich auch teilweise ausprobiert habe. Dazu zählte zum Beispiel das Café Limulus und das Schwimmbad an der Isar.
Für Wissbegierige: Der Baedeker München
Mit umfangreichen Details zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten kommt der neue Baedeker München daher. Auf 386 Seiten gibt es eine Fülle an Informationen zu den Highlights der Stadt von A wie Allianz Arena bis V wie Viktualienmarkt. Dazu schlägt der Guide Touren zu verschiedenen Themen vor, zum Beispiel durch das “Herz der Stadt”, “Entlang und jenseits der Isar” und “Bürgerlich: Durch die Südliche Altstadt”.
Das Kapitel “Erleben und Genießen” kommt mit Ausgeh- und Restaurant-Empfehlungen sowie Tipps zu Shopping und Museen daher. Praktische Informationen umfassen Tipps zu Anreise und Mobilität vor Ort. Ein Hintergrundkapitel wirft einen Blick auf die Stadt und ihre Menschen, die Geschichte und die Kultur.
Praktisch ist die große Karte zum Ausklappen, dazu gibt es einen U-Bahn-Plan.
Bestimmt warst Du auch schon in München – was war Dein Highlight?
Liebe Brigitte,
ein toller Bericht und schöne Bilder. Ich muss im Herbst wieder mehr Zeit für München einplanen. Es ist nicht so schwierig – die Stadt liegt bei mir vor der Haustür.
LG
Ina