Schon am frühen Morgen zieht eine Schafherde mit lautem Blöken am Campingplatz vorbei und übertönt für ein paar Minuten die Wellen, die an den breiten Strand des Traumziels Neuseeland rollen. Erste Sonnenstrahlen blitzen am Rande der Rollos vorbei und neugierig öffne ich neugierig die Tür unseres Campervans.
Draußen taucht hellwarmes Licht die Hügel in sanftes Grün und die frische Meeresluft lockt mich sofort ins Freie. Flink spaziere ich die wenigen Meter zur Cable Bay hinunter und blicke über das glitzernde Wasser. Wo Neuseelands Südinsel im späten 19. Jahrhundert erstmals mit einem Überseekabel an die Welt angebunden wurde, zupfen heute nur noch einige Schafe an den Grashalmen und eine vorwitzige Kuh hat sogar einen der umliegenden Gipfel erklommen. Plötzlich wird die Ruhe von einem Klappern unterbrochen und mein Mann serviert mir Kaffee und Toast direkt am Strand. Besser könnte ein Urlaubstag nicht beginnen.
Campingplatz direkt am Meer
Neuseeland steht auf dem Wunschzettel vieler Reisender ganz weit oben und die abwechslungsreichen Landschaften der Südinsel lassen sich am besten mit einem Wohnmobil erkunden. Viele Campingplätze liegen direkt am Meer und alle, die Küche und Bad an Bord haben, können dank Coleen Hammonds Konzept „Okay2Stay“ bei ausgewählten Winzern, Brauereien oder Farmen kostenlos über Nacht parken. „Im Gegenzug probieren und kaufen die Gäste bei den über 130 Erzeugern im ganzen Land feine Weine, Olivenöle oder frische saisonale Produkte“, erläutert die Unternehmerin das Konzept. „Das ist ein Gewinn für beide Seiten!“
Auch wir haben auf unserer Reise von der Gartenstadt Christchurch hinauf zur Golden Bay das Angebot des Weinguts Framingham in Neuseelands Weinregion Marlborough genutzt und sich für den Urlaub mit dem typischen Sauvignon Blanc versorgt.
Mit dem Kanu durch den Nationalpark
Ab sofort steht für uns in Neuseeland Natur auf dem Programm. Von der Cable Bay geht es durch den Linksverkehr zum Kaiteriteri Beach Campingplatz, der nur durch eine wenig befahrene Straße vom breiten Sandstrand getrennt ist.
Hier beginnt der berühmte Abel Tasman National Park mit seinen felsigen Hügeln, feinen Sandstränden und kristallklarem Wasser. Das Highlight ist der 51 Kilometer lange Küstenweg, der die zahllosen Buchten verbindet und zu tagelangen Wanderungen einlädt.
Wer nicht so viel Zeit hat, bucht eine Tagestour bei „Kaiteriteri Kayaks“ und gleitet zunächst mit dem Katamaran entlang der Buchten und Inseln des Nationalparks – Fotostopp am sehenswerten Fels „Split Apple Rock“ inklusive. Nach einer gut zweistündigen Wanderung auf dem Küstenweg geht es dann mit Seekajaks zurück.
Holperige Busfahrt am Strand
Nicht fehlen sollte ein Abstecher ganz in den Norden der Südinsel von Neuseeland zur Golden Bay. Hier ragt die über 25 Kilometer lange Sandnadel Farewell Spit weit ins Meer hinein und führt jeden Winter einige Wale in die Irre. Die ersten vier Kilometer sind frei zugänglich. Weiter fährt nur der rote Allrad-Bus der Farewell Spit Eco Tours.
„Haltet euch gut fest“, ruft die engagierte Fahrerin Eileen. Sie durchquert mit Vollgas die Dünen, während sich die 30 Fahrgäste krampfhaft am Vordersitz festhalten. Dann wird es entspannter und der Bus rollt bei Ebbe den Strand entlang bis zum Leuchtturm. „Früher hatten wir hier noch einen Wärter. Heute funktioniert alles vollautomatisch“, erklärt die Neuseeländerin. Dann serviert sie frische Muffins in dem ehemaligen Wohnsitz, der heute ein kleines Museum beherbergt.
Auf dem Rückweg stoppt der Bus an neugierigen Seehunden und Watvögeln, auch Dünen-Jogging steht auf dem Programm.
Ausritt zur Nordspitze der Südinsel von Neuseeland
Den besten Ausblick auf die beeindruckende Landzunge bietet jedoch ein Ausflug mit dem Pferd über den Dünen-Höhenpfad, diese Tour gilt zu Recht als Neuseelands schönster Ausritt. Charlotte nimmt neben erfahrenen Reitern auch Einsteiger mit, denn die Pferde kennen die Strecke wie ihre Westentasche und erklimmen vorsichtig die steilen Hügel.
Die Reiter müssen sich lediglich gut am Sattel festhalten und durch leichtes Vorbeugen den Pferderücken entlasten. Oben angekommen reicht der Blick weit über die eindrucksvollen Klippen bis zum Ende der weißen Sandnadel der Farewell Spit.
Ein strammer Wind weht über die Hügel und stolz zeigt Charlotte auf einige Schauplätze der „Herr der Ringe“-Filme in der Ferne, bevor die kleine Herde wieder bergab klettert.
Müde und mit schmerzenden Beinen kehren wir nach dem dreistündigen Ausritt wieder zum Campingplatz zurück, auch die Wanderungen der letzten Tage stecken uns noch in den Knochen.
Schon früh am Abend lassen wir die Rollos in ihrem Wohnwagen herunter und schlafen tief und fest, bis wir am nächsten Morgen wieder von neuseeländischen Schafen und hellen Sonnenstrahlen geweckt werden.
Weiterführende Informationen:
Umfangreiche Tipps für eine Reise nach Neuseeland gibt es auf den Seiten des Tourismusbüros Tourism New Zealand.
Hinweis: Tourism New Zealand hat unsere Reise unterstützt. Der Bericht stellt ausschließlich unsere eigene Meinung dar.
Warst Du schon einmal in Neuseeland? Was war Dein schönstes Erlebnis?
Interessantes Land, informativer Bericht, vervollständigt mit schönen Fotos
Liebe Marion, danke dir für Deinen lieben Kommentar! Ja, das Land ist wirklich wunderschön und ich kann eine Reise dorthin nur empfehlen! Viele Grüße, Brigitte
Das sind traumhafte Bilder und Eindrücke! Auf den Ausritt bin ich gerade richtig neidisch ;-)
An die Abel-Tasman-Wanderung habe ich auch nur gute Erinnerungen. So schöne Ausblicke um jede Ecke…Danke für die Erinnerung!!!
Liebe Tabitha, vielen Dank! Der Ausritt war wirklich eines der absoluten Highlights meiner Reise. Viele Grüße, Brigitte