Weinliebhabern wie mir schlägt das Herz beim Gedanken an die Wachau höher. Die Region ist weltberühmt für ihre Veltliner und Rieslinge, lockt aber auch mit sehenswerter Architektur und bietet aussichtsreiche Wander- und Radwege für Aktivurlauber. Ich war drei Tage in der Wachau unterwegs und habe Euch ein paar Tipps mitgebracht!
Kurzurlaub Wachau Tag 1:
15 Uhr: Stift Melk
Schon öfter bin ich am Stift Melk vorbeigefahren, ohne Zeit für einen Stopp zu haben. Auf meiner Reise in die Wachau hat es endlich geklappt. Jedes Jahr besuchen hunderttausende Urlauber aus der ganzen Welt das Gebäude – Stift Melk ist einfach ein absoluter Publikumsmagnet und zählt zum UNESCO Welterbe. Das Benediktinerkloster auf dem Felsen hoch über der Donau ist seit seiner Gründung im Jahre 1089 von Benediktinermönchen bewohnt und beeindruckt mit seiner schönen, barocken Außenfassade und seinen prunkvollen Räumlichkeiten.
Stift Melk in seiner heutigen Form ist zu Beginn des 18. Jahrhunderts und gilt als Ikone barocker Architektur. Drinnen warten abwechslungsreich gestaltete Museumsräume, die von Geschichte und Gegenwart des Klosters berichten. Ein Rundgang führt außerdem durch die Kaiserstiege, den Kaisergang, den Marmorsaal, die Bibliothek, die Stiftskirche und die Nordbastei. Leider darf drinnen ich drinnen nicht fotografieren, daher habe ich hier nur Außenansichten für Euch.
Tipp: Besonders schön ist der Ausblick von der Altane auf das Donautal und zurück auf die hochbarocke Stiftskirche.
Neben dem Stift ist auch eine Besichtigung des großen Parks im Eintritt. Im wunderschönen, barocken Pavillon gibt es ein kleines Café und ich genieße die herrliche Herbstsonne.
Besonders gut gefällt mir das kleine Paradiesgärtlein, in dem von Mai bis Oktober Heilkräuter zu bewundern sind.
17 Uhr: Einchecken im Steigenberger Hotel and Spa Krems
In der Wachau gibt es vielfältige Unterkunftsmöglichkeiten – vom Zimmer im Weingut hin zu Luxushotels. Als Wellnessfan bin ich im modernen Steigenberger Hotel and Spa in Krems gut aufgehoben. Das Hotel liegt oberhalb der Stadt Krems mitten in den Weinbergen und bietet moderne Zimmer – teils mit Ausblick über Krems.
Ein Highlight ist der 1.200 qm große Spa mit einem großen Innenpool, einem Whirlpool und Saunen mit Ausblick in die Weinberge. Auch aus dem großen Ruheraum schaue ich über ganz Krems hinüber zur Donau.
18.30 Uhr: Kellerführung und Abendessen im Nikolaihof
Besonders gespannt bin ich auf Österreichs ältestes Weingut. Der Nikolaihof in Mautern (in der Nähe von Krems) blickt auf eine fast 2.000 jährige Geschichte zurück. Im historischen Innenhof befand sich früher ein Kultplatz der Kelten, im Weinkeller sind noch Mauerreste eines Römerkastells zu sehen.
Jahrhundertelang gehörte der Nikolaihof zur Kirche, später wurde hier nur noch Weinbau betrieben. Bereits 1894 erwarb die Familie Saahs den Hof, 1971 begann die biodynamische Bewirtschaftung. Heute ist der Betrieb durch Demeter zertifiziert und wird seit 2005 von Nikolaus Saahs jun. geleitet.
Der Familienbetrieb bewirtschaftet 22 Hektar Fläche, hier werden hauptsächlich die Rebsorten Riesling und Grüner Veltliner ausgebaut. Die Weine reifen im historischen Weinkeller, den man auf einer Führung besichtigen kann. Anna Lun zeigt die riesigen, 30 bis 50 Jahre alten Weinfässer und die 350 Jahre alte Baumpresse, mit der noch heute einmal im Jahr der spezielle „Baumpressen-Wein“ gepresst wird.
Direkt nebenan in der urigen Gaststube können die Bio-Weine verkostet werden, eine Besonderheit ist der Grüner Veltliner Zwickl. Er wird unfiltriert auf die Flasche gezogen und kommt naturtrüb daher. Dazu gibt es feine Bio-Küche, die Gerichte sind mit Blüten aus eigenem Garten garniert.
Kurzurlaub Wachau Tag 2:
10.10 Uhr: Mit dem Schiff durch die Wachau nach Spitz
Nach dem Frühstück spaziere ich in gut 15 Minuten hinunter zum Schiffsanleger in Krems. Den Sommer über befahren die Schiffe der Brandner-Schifffahrt die Wachau täglich zwischen Krems und Melk mit Stopps in Dürnstein, Weißenkirchen, Spitz und Emmersdorf.
Vom Schiff aus lässt sich die Wachau aus einer ganz anderen Sicht erleben. Langsam ziehen die Weinberge vorbei, in der Ferne sind Burgen und Ruinen zu sehen. Einfach herrlich!
Mein Tipp: Die besten Fotomöglichkeiten bieten sich beim Anlegen in den einzelnen Weinorten, der blaue Stiftsturm in Dürnstein lässt sich besonders gut vom Schiff aus fotografieren.
12 Uhr: Genuss im Gasthaus Prankl
Um 11.40 legt das Schiff im Weinort Spitz an. Ich möchte später mit dem Rad zurückfahren und leihe mir wenige Gehminuten von der Anlegestelle entfernt ein Rad bei Wachau Touristik Bernhard aus.
Doch bevor ich losfahre, kehre ich im beliebten Gasthaus Prankl direkt am Donauradweg ein. Zum Glück habe ich einen Tisch reserviert und kann von der Sonnenterrasse mit Blick auf die Donau die regionalen Köstlichkeiten genießen. Die Küche wurde übrigens im Gault Millau mit einer Haube ausgezeichnet, Küchenchef Florian Fink verarbeitet hauptsächlich heimische Zutaten, größtenteils in Bio-Qualität.
Jetzt im Herbst ist Pilzzeit und ich bestelle eine super Alternative zum Schnitzel: Panierte Steinpilze mit Vogerlsalat. Super lecker!
14 Uhr: Über den Donauradweg
Nach dem Essen trete ich in die Pedale und folge dem Donauradweg. Er zählt zu den schönsten Radrouten Europas und führt über 1.200 Kilometer von Donaueschingen bis in die ungarische Hauptstadt Budapest.
Der Abschnitt durch die Kulturlandschaft der Wachau ist wirklich malerisch! Hinter Spitz geht es durch die Weinberge nach Wösendorf und Weißenkirchen, hier gibt es überall Buschenschanken zur Einkehr, Weingüter bieten Verkostungen an.
Wenig weiter erreiche ich einen der schönsten Orte der Wachau, Dürnstein. Besonders sehenswert ist das Wahrzeichen der Stadt, Stift Dürnstein. Das habe ich ja bereits vom Schiff aus gesehen! Das ehemalige Augustiner-Chorherrenstift ist mit seinem blau-weißen Kirchturm das beliebteste Fotomotiv der Stadt – auch an Land. Der Donauradweg verläuft direkt durch den Weinort, hier gibt es viele Restaurants, Heurigenlokale laden zum Probieren des Wachauer Weins. Ich schiebe mein Rad durch die enge Gasse – vorbei an zahlreichen Flusskreuzfahrern, deren Schiff soeben in Dürnstein angelegt hat.
Hinter Dürnstein geht es durch Felder und Weinberge, später dann direkt an der Donau bis nach Krems.
17 Uhr: Karikaturmuseum Krems
Zum Abschluss der Tour steht in Krems noch das Karikaturmuseum auf meinem Programm. Als einziges Museum für Karikatur, Cartoons, Comic und Bildsatire in Österreich lockt es mit Dauerausstelllungen des bekannten Karikaturisten Manfred Deix. Ich kannte den Österreicher bisher nicht, bin aber fasziniert von seinen Darstellungen zu Politik und Alltagsthemen! Sehr empfehlenswert! Dazu gibt es wechselnde, amüsante Sonderausstellungen.
19 Uhr: Dinner in der Hofmeisterei Hirtzberger
Obwohl ich erst heute mittag gut gegessen habe, bekomme ich nach der Radtour wieder Hunger. Das muss die gute Wachauer Luft sein. Also fahre ich mit dem Auto nach Wösendorf zur Hofmeisterei Hirtzberger. Hier stehen naturbelassene Speisen in höchster Perfektion auf dem Programm. Das Restaurant ist urig, der Gastheber herzlich. Er empfiehlt für jeden Gang den passenden Wein und hat für Interessierte immer etwas Neues zu bieten. So gibt es neben spannenden Weinproben auch selbstgemachten Eierlikör in ganz besonderen Gläsern.
Nach der Vorspeise mit Lachsforelle habe ich die Erdäpfel-Raritäten probiert – ganz traditionell mit Butter, Sauerrrahm und Salz.
Mein Highlight: Bei Hirtzberger gibt es das Wachauer Laberl vorweg. Das semmelähnliche Gebäck wurde vor über 100 Jahren in Dürnstein erfunden und ist besonders knusprig.
Kurzurlaub Wachau Tag 3:
8.30 Uhr: Über den Welterbesteig nach Dürnstein
Am letzten Tag checke ich früh aus dem Hotel aus. Nur wenige Gehminuten vom Hotel entfernt befindet sich ein Zugang zum Welterbesteig Wachau. Der 180 Kilometer lange Weitwanderweg verbindet nördlich und südlich der Donau die 13 Gemeinden der Weltkulturerbe-Landschaft. Auf 14 Etappen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Längen können Wanderer die Region erkunden.
Ich habe mir für heute den Abschnitt zwischen Krems und Dürnstein vorgenommen. Die Etappe ist zwar nur 12 Kilometer lang, wartet allerdings mit 560 Höhenmetern auf und führt zum Teil über schmale Steige.
Zunächst geht es durch die historischen Gassen das Kremser Stadtviertels Stein, ein erster Ausblick eröffnet sich durch das Rebentor. Durch die Kellergasse geht es mitten in die Weinberge hinein.
Immer wieder bietet der Steig einmalige Ausblicke über die Weinberge, die Dörfer und die Donau und führt mal durch Weingärten, mal durch Wälder, mal über felsige Höhen.
Kurz vor der Burgruine Dürnstein biegt der Weg ab und führt mich ins mittelalterliche Dürnstein.
13 Uhr: Mittagessen bei Richard Löwenherz
In Dürnstein angekommen freue ich mich schon auf das Mittagessen. Direkt an der Donau lockt das Restaurant Richard Löwenherz zur Einkehr auf der Sonnenterrasse.
Der Name hat Geschichte, schließlich wurde Richard Löwenherz viele Jahre auf der Burg in Dürnstein gefangen gehalten. Bis der Sänger Blondel – so heißt übrigens das Nachbarrestaurant – einer Sage nach seinen Herrn befreite.
Die anderen Gäste und ich sitzen idyllisch unter Kastanienbäumen und wir stellen fest, dass diese jetzt im Herbst auch fallen. Und das sorgt doch für einige spitze Ausrufe unter den Gästen.
Ich schaue den Kreuzfahrtschiffen auf der Donau hinterher, zum Ausblick werden Spitzenweine aus der Region und Klassiker wie Backhendl, Wiener Schnitzel oder Tafelspitz serviert. Ein Muss sind die Wachauer Marillenpalatschinken mit hausgemachter Marillenmarmelade.
15 Uhr: Weinprobe in der Domäne Wachau
Zum Abschluss meiner Reise verschaffe ich mir in der Vinothek am Rande Dürnsteins einen Überblick über die Wachauer Weine. In der Qualitätsgenossenschaft „Domäne Wachau“ haben sich 250 Winzer zusammengeschlossen und bewirtschaften rund 30 Prozent der Weinberge.
Im Herbst liefern sie ihre Trauben am historischen Kellerschlössl ab. Hier keltert Kellermeister Heinz Frischengruber die anerkannten Weine in den regionalen Qualitätsstufen Steinfeder, Federspiel und Smaragd.
Ich schließe mich einer Führung an und bekomme einen Einblick in den historischen Keller unter dem Schlössl. Hier lagern zahlreiche Fässer, Barriques und Amphoren, in denen Veltliner und Riesling reifen.
Weitere Informationen über die Wachau gibt es bei der Niederösterreich-Werbung und der Donau Niederösterreich Tourismus GmbH.
Hinweis: Diese Reise wurde von der Donau Niederösterreich Tourismus GmbH und von der Niederösterreich Werbung unterstützt. Der Bericht stellt ausschließlich unsere eigene Meinung dar.
Tipp: Die besten Reiseführer für die Wachau
Detaillierte Informationen über die Wachau liefert der umfassende Reiseführer „Wachau_– Waldviertel – Weinviertel“ Reiseführer aus dem Michael Müller Verlag. Auf 312 Seiten und 25 Übersichtskarten gibt es Tipps zu Kultur, Landschaft, Ausflügen, Unterkünften und Einkehrmöglichkeiten.
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